Am Samstag dem 26.09. trat die zweite Diesdorfer Vertretung zum Auswärtsspiel gegen Altenweddingen I an. Für die Altenweddinger war dies das 1. Saisonspiel und auch für Diesdorf II war dies, da am 1. Spieltag turnusmäßig das vereinsinterne Duell gespielt wurde, der eigentliche Saisonauftakt in der Landesliga. Beide Mannschaften starteten voll, wobei Altenweddingen als Heimmannschaft, mit starken Neuzugängen in dieser Saison, die klare Favoritenrolle innehatte. Darum hieß das Ziel dieses Spiels einfach alles zu geben und auszuloten, wie es um die eigene Spielstärke in der neuen Liga bestellt war.
Wie fast zu befürchten war, musste Diesdorf II in den Eröffnungsdoppeln tüchtig Lehrgeld zahlen. Denn die Doppel Neu/Hannemann gegen Pingel/Ramisch und Rapp/Haack gegen Hinz/Miska gehen beide verloren. Umso bitterer waren die Zwischenstände, so führten Rapp/Haack schon 2:1, Neu/Hannemann sogar 2:0 aber irgendwie schienen die Gegner immer besser zu werden, während man selbst stagnierte. So standen am Ende zwei undankbare 2:3 aus Diesdorfer Sicht auf dem Zettel. Ähnlich bitter verkaufte sich das Doppel 3 Bauer/Richter gegen Welsch/Hartung. Robert und Philipp starteten gut, mussten aber die ersten beiden Sätze hart umkämpft abgeben (9:11 und 10:12), der Sieg in Satz 3 ließ nochmal Hoffnung aufblitzen, am Ende sprang aber nur ein 1:3 heraus.
0:3, quasi die Höchststrafe im Doppel, doch was darauf folgend geschah, sollte sich als Sinnbild von Kampfgeist und Never-surrender-Mentalität entpuppen.
Es folgte das obere Paarkreuz. Hier standen sich Neu/Hinz und Rapp/Pingel gegenüber. Vor dem Punktspiel wurde die Devise ausgegeben, dass wenn Punkte erzielt werden würden, diese eher im unteren Paarkreuz zu holen waren, so waren Pingel und vor allem Hinz klare Favoriten. Darum war es zumindest eine kleine Überraschung das Hannes seinen Gegner gut im Griff hatte, der sich viel zu ungestüm in die genoppten Abwehrbälle warf und so dem Diesdorfer einen klaren 3:1-Sieg überließ. Die weitaus größere Überraschung fand jedoch am Nebentisch statt. Hinz der zuvor im Doppel Rapp/Haack quasi im Alleingang durch seine Offensive zerlegt hat, leistete sich überraschend viele Fehler auf Hennings Spiel, der wiederrum auch wie entfesselt spielte. Egal was Hinz versuchte Henning schien immer eine Antwort zu haben und es entwickelte sich ein brand-heißes Spiel. Nach 2:1 Führung für Neu kam Hinz auf 2:2 heran und alles sah so aus als würde am Ende der 5. Satz wieder dem Heimteam gehören. Doch Henne spielte einfach sein Spiel und sicherte sich den finalen Satz mit 14:12. Überraschung, nur noch 2:3 aus Diesdorfer Sicht, Lebenszeichen gesendet.
Die Partie sollte im mittleren Paarkreuz noch irrer werden. Zuerst Hannemann/Welsch, sein Gegner war zwar auf dem Papier besser, aber spielte genau so, dass Heiko sein volles Potential entfalten konnte. Heikos Bälle kamen bis weilen so gut, dass man seine Euphorie schon bremsen musste um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Einen Satz gab unser Hannemann ab, zerlegte dafür seinen Gegner in den anderen 11:5, 11:6, 11:6 womit am Ende ein bärenstarkes 3:1 stand. Philipp leistete sich zwar etwas knappere Sätze, spielte nicht so spektakulär wie Heiko, aber dafür absolut souverän und konzentriert. Die Folge war ein sicheres 3:0. Damit war der Turnaround geglückt, Diesdorf II mit 4:3 in Führung, und gierig auf mehr.
Wie bereits erwähnt, hieß es im Voraus, dass die Punkte Unten durchaus möglich wären, so war der Erwartungsdruck an Richter gegen Hartung und Haack gegen Miska groß. Vielleicht sogar zu groß, denn hier streute Altenweddingen die Euphoriebremse ein. Robert und André waren zwar spielerisch nicht schlechter aber das Spiel ihrer jeweiligen Gegner lag ihnen sichtlich nicht. Trotzdem bissen beide. Robert verlor die ersten beiden Sätze denkbar knapp zu 8 und zu 9, konnte dann aber die darauffolgenden beiden Sätze gewinnen (davon ein 14:12). Doch die Mühe blieb unbelohnt der letzte Satz ging klar an seinen Konkurrenten, damit 2:3. André konnte zwar mit dem gewonnenen ersten Satz gut starten, verlor dann aber zu 8, zu 11, zu 8.
Damit kam es wieder zum Führungswechsel 4:5 aus Sicht der Diesdorfer.
Nun war wieder das obere Paarkreuz gefordert und es gab zwei ganz klare Kisten. Zum einen erfreulich der Sieg von Henning der seine gute Form konservieren konnte und Pingel 3:0 vom Tisch fegte, zum anderen unerfreulich weil Hannes gegen Hinz abbaute und sein Gegner ein ungefährdetes 0:3 einfuhr. Altenweddingen somit immer noch vorn, 5:6.
Das mittlere Paarkreuz zeigte dann, dass Quervergleiche im Tischtennis einfach nicht möglich sind, denn widererwarten verlor Diesdorf II beide Partien. Heiko kam mit dem Materialspiel seines Gegners überhaupt nicht zurecht, verlor sehr deutlich 0:3. Philipp gab nochmal alles, führte 1:0, verlor die folgenden Sätze um sich dann mit einem weiteren Satz-Sieg in den 5. Satz zu retten. Doch auch dieser ging verloren, 2:3 für Altenweddingen, die somit 8:5 davon zogen.
Somit also nur noch ein Unentschieden möglich, aber aufgeben solange Hoffnung besteht stand nicht zur Debatte, besonders da das untere Paarkreuz jetzt was gut zu machen hatte. Den Anfang machte der Captain Haack, der Hartung mit einem 3:0 in die Schranken verwies und den gewohnten Kampfgeist bewies. Spannend war es dann bei Richter gegen Miska. Lag Robert schon 0:2 zurück (11:8 und 12:10), fand er noch gerade rechtzeitig den Schalter im Kopf den er umlegen musste, vielleicht lag dies auch zum Teil am Coaching des Zuschaueranhangs von Diesdorf I (vielen Dank fürs Zuschauen an dieser Stelle). Jedenfalls gewann Robert drei Sätze in Folge und belohnte sich mit einem 3:2 Sieg. Entscheidungsdoppel!
Die Euphorie war hoch, die Stimmung in der Halle kochte bereits, da sich in der kleinen Halle eine große Fanmenge versammelt hatte zum Spiel Rapp/Haack gegen Pingel/Ramisch. Wer jedoch zum Finaldoppel einen anspruchsvollen Glanzpunkt der Tischtenniskunst erwartete, wurde schwer enttäuscht. Die Nervosität der Spieler war deutlich zu spüren und zwei Noppenspieler am Tisch zerstörten wo sie nur konnten das schöne geradlinige Spiel. Rapp/Haack sicherten sich Satz 1 zu 9, schwächelten aber zusehends und gaben Satz 2 ab. Dann wurde es aus Diesdorfer Sicht traurig, denn in Satz 3 und 4 wurden zuweilen horrende Führungen noch verspielt…das Resultat 12:14 und 9:11 für Altenweddingen und damit der Sieg.
Sicher hat die Heimatmospähre dafür geführt, dass die Weddinger sich nochmal streckten und die Diesdorfer sich nervös machen ließen, aber wenn man in der Landesliga erfolgreich sein will, muss man einfach auch die Fähigkeit haben die Dinge bis zum Ende durchzuziehen, was dem eingespieltesten Diesdorfer Doppel ungewohnt schwer fiel.
Somit Endstand 7:9 gegen Diesdorf. Unter dem Strich bleibt zu sagen, mit diesem Ergebnis ist ein Achtungserfolg erzielt worden. Als Underdog hatte man sich durchaus passabel verkauft und hat Lust auf Mehr und Mut für die Spiele gegen die Konkurrenten im Abstiegskampf gemacht. Trotzdem ist das Ergebnis nach dem Spielverlauf mehr als bitter, 0:4 in den Doppeln ist einfach zu wenig auch wenn die Einzelleistungen überraschen. Besonders deutlich wie knapp dieses Ergebnis eigentlich war, zeigt das Satz- und Ball- Verhältnis. 33:32 Sätze und 600:599 Bälle! Das steht schon für eine gewisse Augenhöhe. So bleibt die Hoffnung, dass man eben diesen Funken mehr in der Rückrunde vor eigenem Publikum erzielen kann und auch dort überrascht.
von Hannes Rapp